Beobachtung und Dokumentation

 

Basis für die Bereitstellung bedürfnisorientierter und anregender Entwicklungs- und Lernumgebungen sind ressourcenorientierte und ganzheitliche Beobachtungen der Lernprozesse und –fortschritte aller Kinder.

Die Beobachtungen werden dokumentiert und die gewonnenen Erkenntnisse reflektiert, um die Kinder in ihrer individuellen Entwicklung Schritt für Schritt zielgerichtet begleiten zu können.

Mindestens einmal im Kindergartenjahr bieten die pädagogischen Fachkräfte den Eltern einen regelmäßigen und wechselseitigen Austausch über die Entwicklungsprozesse des Kindes an. Die Rahmenbedingen für Beobachtung, Dokumentation, Reflexion und Elterngespräche sind verbindlich geregelt.

Um Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, ist ein Beobachtungs- und  Dokumentationsverfahren im Kindergarten unerlässlich. Die Erzieher können in den Verfahren, Lern- und Entwicklungsprozesse der Kinder verdeutlichen und in ihre pädagogische Arbeit mit einbeziehen und darauf aufbauen.

 

Das Beobachten und Dokumentieren der einzelnen Entwicklungsschritte nimmt vor dem Hintergrund der eigenen Sozialisation die Entwicklung des Kindes ganzheitlich wahr.

So ist das systemische Erfassen nicht nur eine Darstellung von Entwicklungsprozessen, sondern bringt den Beobachter in einen eigenen Reflexionsprozess, auf dessen Grundlage er sein pädagogisches Verhalten reflektieren kann.

In dem ständigen Prozess der eigenen Auseinandersetzung und dem Austausch mit Kollegen, findet unter Einbeziehung der jeweiligen Bildungsangebote für das Kind, seine Förderung in den emotionalen, kognitiven und sozialen Bezügen, das „Lernen“ statt. Diesen Zusammenhang pädagogisch umzusetzen, verdeutlicht Bildung und Entwicklung in der Frühpädagogik.

 

Es gibt viele Möglichkeiten Beobachtungen festzuhalten und sie zu dokumentieren. Dokumentation – das Wahrgenommene festhalten, kann sowohl die Kinderzeichnung eines Kindes sein, die gemeinsam mit einem Erwachsenen in einem Portfolio erstellt wird, als auch eine in Schriftform gebrachte Beobachtung der ErzieherInnen. So können auch Fotos und Bilder die Entwicklung eines Kindes dokumentieren.

 

Die Portfoliodokumentation, die sich aus Fotografien, Bildern und Werkarbeiten der Kinder zusammensetzt, müssen regelmäßig aktualisiert werden und stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung. Auch hier werden die besonderen Stärken der Kinder herausgestellt. Dadurch, dass dem Kind das Portfolio zur Verfügung steht und sich das Produkt der eigenen Arbeiten anschaut, erkennt das Kind seinen eigenen Entwicklungsprozess und wird so in seinen Selbstbildungspotentialen und seiner Motivation gestärkt. Sie sind den Kindern jederzeit zugängig und werden als ihr Eigentum verstanden.

Zum Ende der Kindergartenzeit bekommen die Kinder die schriftliche Abschlussdokumentation, sowie die Portfolioordner über Erlebtes, ihre Fähigkeiten und Potentiale, sowie den Sprachentwicklungsbogen BaSiK ausgehändigt.

 

In der Stadt Hamm ist gemeinsam mit allen Trägern, ein Leitfaden zur Entwicklungsbeobachtung „Altersbezogener Entwicklungsmerkmale (AM – Bögen)“, für alle Kindertageseinrichtungen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Hamm – Lippstadt, evaluiert worden. Mit diesem gemeinsamen System der Entwicklungs-Einschätzung werden gleiche Standards der Früherkennung von Entwicklungsrisiken möglich.

Neben den strukturierten AM-Bögen, die jährlich zum Geburtstag des Kindes, für die Erfassung von Einzelergebnissen der unterschiedlichen Entwicklungsbereiche des Kindes konzipiert worden sind, wird zusätzlich in einem Entwicklungsgespräch mit den Eltern, unter dem Leitbild „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“, in unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit auf die Entwicklungsförderung des Kindes geblickt.

 

Folgende Entwicklungsbereiche werden in dem Leitfaden erfasst:

 

  • Entwicklung der Körpermotorik
  • Entwicklung der Hand-Finger-Motorik
  • Entwicklung der Körperbewusstheit
  • Sprach- und Sprechentwicklung
  • Kognitive Entwicklung
  • Soziale Entwicklung
  • Emotionale Entwicklung
  • Entwicklung der Ich-Struktur
  • Entwicklung der Selbstständigkeit

 

Aufbauend auf diesen jährlichen Entwicklungsbeobachtungen, bekommt das Kind, wenn es in die Schule entlassen wird, einen abschließenden, schriftlichen Entwicklungsbericht, die Bildungsdokumentation. Diese wird in einem kurzen Gespräch, an die Eltern ausgehändigt. Die abschließende Bildungsdokumentation ist Eigentum der Eltern.

 

Dokumentationsverfahren der Einrichtung

           

Beginnend mit dem ersten Kindergartentag beobachten und dokumentieren wir den Eingewöhnungsprozess und erheben bei den Kindern eine Sprachstandfeststellung.

Seit dem Winter 2014 nutzen wir für alle Kinder als Beobachtungs- und Dokumentationsinstrument die Altersbezogenen Merkmale. Dieser Leitfanden beruht auf den Grundsteinen der Entwicklung nach Prof. Michaelis und wurde von der Erziehungsberatungsstelle der Stadt Hamm mit entwickelt.

Zu den vorgegebenen Zeitpunkten wird die beobachtete kindliche Entwicklung altersgemäß eingeschätzt und dokumentiert. Bei Kindern bis zum 3. Geburtstag geschieht dies jedes halbe Jahr

und danach bis zum 6. Geburtstag jedes Jahr. Die Ergebnisse werden dann mit den Eltern in einem terminierten, jährlichen Elterngespräch besprochen.

Von Beginn der Kindergartenzeit bis zum Ende wird die Entwicklung eines jeden Kindes im eigenen Portfolio begleitet und dokumentiert. Hierfür nutzen wir unteranderem Fotos die wir von den Kindern in den unterschiedlichsten Alltagssituationen machen. Bei Bedarf werden auch Videoaufnahmen eingesetzt.

Die Portfoliomappen stehen jedem Kind und seiner Familie jederzeit zur Ansicht zur Verfügung.

 

 Beobachtungsverfahren der Kath. Kindertageseinrichtung Herz Jesu

 

  • Entwicklungsbogen „Altersbezogene Merkmale“, wird in einem Elterngespräch einmal jährlich um den Geburtstag des Kindes herum besprochen.
  • Begleitender alltagsintegrierter Sprachentwicklungsbogen BaSiK U3/Ü3
  • Abschließende Bildungsdokumentation zum Ende der Kindergartenzeit
  • Portfolioordner des Kindes

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